Hallo zusammen und herzlich willkommen zu einem weiteren Eintrag in unserem kleinen Reiseblog!
Wie man der Travelmap auf unserer Startseite entnehmen kann, befinden wir uns schon an mitten in Lettland. Im letzten Blogeintrag hatten wir ja erstmal Litauen angekündigt und weil es sich für das Baltikum eigentlich gut anbietet, machen wir einen Dreiteiler daraus und beginnen ganz regelkonform bei Zusammenfassung Teil 1: Litauen.
In Litauen waren wir von 07. Bis 14. Juli und haben versucht so viel wie möglich mitzunehmen. Wann kommt man denn schon mal wieder ins Baltikum? Begonnen hat unsere Rundreise in der Natur –genauer gesagt im Dzukija-Nationalpark, der für seine weitläufigen und schön bewanderbaren Kiefernwälder und Sumpflandschaften bekannt ist. Wenn ein ganzer Nationalpark gut zum Wandern deklariert ist, kann man sich dumm und dämlich recherchieren, wo genau es denn jetzt eine besonders schöne Wanderstrecke gibt. Letztendlich haben wir die Sucherei im Internet etwas genervt aufgegeben und uns kurzerhand für den Ort Merkine entschieden. Dort gibt es nämlich einen hohen Aussichtsturm, von dem man einen großartigen Ausblick auf Sumpf und Wald hat. Außerdem liegt der Ort nicht weit ab von unserer Reiseroute Richtung Vilnius. Vom Aussichtsturm war dann auch ein schöner Rundweg durch den Ort und seine Umgebung ausgeschrieben, was wir dankbar angenommen haben. Nach drei Stunden wandern bei über 30 Grad Celsius waren wir zwar platt, aber glücklich.

Kurz vor der litauischen Hauptstadt Vilnius liegt eine Ortschaft namens Trakai, die sich durch eine Besonderheit auszeichnet: Eine Wasserburg, die auf einer kleinen Insel innerhalb einer Seenlandschaft liegt und nur über eine Brücke zu erreichen ist. Sieht echt malerisch aus! Wir haben einen Spaziergang dorthin gemacht und sie von außen bewundert. Rein konnte man zwar auch, aber wir hatten noch genug von unserer 5-stündigen Burgbesichtigung in Marienburg, Polen. In den Seen um Trakai kann man auch hervorragend baden. Da es so heiß ist und wir mehr im Freien stehen als auf Campingplätzen, suchen wir generell meistens Plätze am Wasser aus. Freistehen ist übrigens im Baltikum z.B. außerhalb von Ortschaften gesetzlich erlaubt. Vor allem an Flüssen findet man oft hergerichtete Biwakplätze und Feuerstellen, die zur Benutzung einladen. Außerdem werden viele Dixi- oder Plumpsklos auch mitten in der Natur zur Verfügung gestellt. Daumen hoch, würden wir sagen!

Im nächsten Teil der Reise hangeln wir uns der Reihe nach durch die drei größten Städte Litauens (sogar in der richtigen Reihenfolge!): Vilnius, Kaunas und Klaipėda. Vilnius wird aufgrund seiner vielen Kirchen und barocken Bauweisen auch als „Rom des Ostens bzw. Nordens“ bezeichnet und ist wirklich schön anzuschauen. Wir haben uns dort ein bisschen mehr Zeit gelassen, um die Stadt zu erkunden und auch einmal litauisch essen zu gehen: Gefüllte Teigtaschen und Kartoffelknödel standen auf dem Speiseplan. Die Teigtaschen erinnern an die polnischen Pierogi und schmecken wirklich sehr gut!

In Kaunas waren wir nur auf einen kurzen Spaziergang durch die Altstadt. In der Nähe der Stadt haben wir aber ein sehr interessantes litauisches Freilichtmuseum besichtigt und sind abends aus Versehen auf einem Festival gelandet, war ganz lustig! Auch bei Litauens einziger Hafenstadt Klaipėda zog es uns eher wieder in die Natur – genauer gesagt auf die kurische Nehrung. Eine schmale Landzunge, die nur in Kaliningrad mit dem Festland verbunden ist und ab etwa der Hälfte zu Litauen gehört. Mit der Fähre kann man innerhalb von 4 Minuten von Klaipėda rüberfahren. Erinnert ihr euch noch an die kleine deutsche Familie, die wir im Slowinsky-Nationalpark in Polen kennengelernt haben? Wir haben Kontakt gehalten und uns auf dem einzigen Campingplatz der Nehrung bei Nida (ca. 1 km von der russischen Grenze entfernt) wiedergetroffen. Mittlerweile begegnen wir einem Berliner Paar im Pickup-Camper auch schon fast regelmäßig – aber ohne Verabredung! Die kurische Nehrung zeichnet sich durch ihre schöne Dünenlandschaft und Strände aus. Wir haben dort zwei Nächte verbracht und Sommerurlaub gemacht. Es war sehr schön, aber: für den Preis würden wir es in der Hauptsaison wahrscheinlich trotzdem nicht weiterempfehlen. Man zahlt 20-30 € Eintritt, zudem 13 € für die Fähre. Der Strand am Festland ist mindestens genauso schön und kostet nichts. Wenn man nicht unbedingt Dünenfanatiker ist, kann man sich das wirklich überlegen. Schön war es natürlich trotzdem und wir bereuen nichts. Die Nehrung war dann auch der letzte große Teil unserer Litauen-Rundreise. Wir haben noch einen Zwischenstopp in Palanga gemacht und dort beim Pizzaessen auf Flakis frisch erhaltene Bestätigung zum bestandenen Bachelorstudium angestoßen. Herzlichen Glückwunsch!

So, das war unsere Rundreise durch Litauen. Dass wir in Lettland und am Meer sind, wisst ihr ja. Mit Details und Erfahrungsberichten warten wir dann wieder auf im zweiten Teil unserer großen Baltikum-Saga (hihi). Also bleibt dran!
Wir wünschen euch alles Gute!
Macht’s gut,
Andrea und Flaki